Mitarbeitererfahrungen
Bleisure für jeden Dritten nur mit Begleitung relevant
Die Verschmelzung von Berufs- und Privatleben auf Reisen ist nur eines von vielen Beispielen dafür, wie die Digitalisierung unser Zeitalter prägt: Jeder Ort wird zum Arbeitsplatz – auch der Urlaubsort. Persönliche Beziehungen, so die häufige Annahme, leiden unter dieser schwindenden Trennung. Es besteht allerdings durchaus die Möglichkeit, den Spieß umzudrehen. Warum nicht die anstehende Geschäftsreise um einen Urlaub verlängern? Der Begriff „Bleisure“ beschreibt die Möglichkeit, Beruf und Freizeit zu kombinieren und so das Maximum aus einer Geschäftsreise herauszuholen.
Tatsächlich zieht es knapp die Hälfte der befragten Geschäftsreisenden nach dem Business-Trip nicht sofort nach Hause: 47 Prozent möchten gerne einen Urlaub anschließen, jeder Dritte hat das schon einmal getan. Doch wie wird Bleisure in der Praxis bevorzugt genutzt? SAP Concur, der führende Anbieter von integrierten Lösungen für das Geschäftsreisemanagement, hat dies in einer repräsentativen Befragung unter 1.053 Berufstätigen in Deutschland ermittelt.[1]
Am liebsten den Partner im Gepäck
Der größte Hemmschuh für eine Verlängerung des Aufenthalts ist der Wunsch, in Begleitung zu reisen. Für fast jeden dritten Geschäftsreisenden kommt ein Bleisure-Trip generell nur in Frage, wenn er seinen Partner oder die Familie mitnehmen kann. Am höchsten steht eindeutig der Partner im Kurs: Dieser wird mit 76 Prozent am häufigsten genannt. Mit deutlichem Abstand folgen die Kinder: Jeder Vierte würde sie gerne mit auf die Reise nehmen. Angehörige wie Eltern oder Geschwister liegen in der Gunst gleichauf mit den tierischen Freunden der Reisenden: Jeweils neun Prozent möchten sie dabeihaben.[2]
„Die Studienergebnisse zeigen, dass Bleisure insbesondere in Begleitung des Partners attraktiv ist“, kommentiert Götz Reinhardt, Managing Director MEE bei SAP Concur. „Unternehmen können bei ihren Mitarbeitern punkten, wenn sie sich hinsichtlich der Verbindung von beruflicher und privater Reise flexibel zeigen.“ Der Bleisure-Traveler sollte aber auch einige Punkte beachten. Beim Arbeitgeber sollte nicht der Eindruck entstehen, dass das Spesenkonto für private Zwecke genutzt wird. „Hier können Arbeitnehmer problemlos Transparenz schaffen, indem sie Formalien und die Übernahme der Kosten vor Antritt des Bleisure-Trips mit dem Arbeitgeber klären. Außerdem ist zu empfehlen, sich für anfallende Kosten direkt separate Rechnungen ausstellen zu lassen“, rät Götz Reinhardt.
Young Professionals haben das größte Interesse an Bleisure-Reisen
Auch das Alter spielt eine entscheidende Rolle beim Bleisure-Trend: Unter den 18- bis 29-jährigen Gesamtbefragten haben 44 Prozent Interesse daran, eine berufliche Reise mit einem Urlaub zu verlängern. Bei den über 40-Jährigen sind es hingegen nur noch 25 Prozent und bei den über 60-Jährigen lediglich 12 Prozent, die Interesse an Bleisure äußern.
Vor ein paar Jahren galt es noch als anrüchig, eine dienstliche Reise mit privatem Urlaub zu kombinieren. Doch die Arbeitswelt verändert sich stetig und Arbeitgeber stehen dieser Entwicklung mittlerweile deutlich positiver gegenüber. Auch in Deutschland fasst der Bleisure-Trend langsam Fuß. Nur jeder zehnte Reisende gibt an, er wolle die Geschäftsreise zwar mit einem Urlaub verbinden, der Arbeitgeber stehe diesem Wunsch jedoch ablehnend gegenüber.