Mitarbeitererfahrungen
Auswirkungen von Geschäftsreisen auf Mitarbeiterzufriedenheit
Stühlerücken auf dem Arbeitsmarkt: Die Wechselstimmung der Arbeitskräfte zeigt sich nicht nur in Umfragen und Statistiken – Unternehmen spüren die Kündigungswelle derzeit hart und unmittelbar. Doch nicht nur im Arbeitsmarkt ist Bewegung. Mit den Lockerungen der Reiserichtlinien lässt sich ein stetiger Anstieg der Geschäftsreiseaktivitäten verzeichnen. Der Nachholbedarf an neuen Impulsen und Beziehungspflege ist groß, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zieht es raus in die Welt – aber sie haben auch Bedenken. Die ersten Ergebnisse der jährlichen SAP-Concur-Studie zu Geschäftsreisen lassen keine Zweifel: So vielfältig die Ursachen für die freiwilligen Kündigungen sind, sie stehen auch in Verbindung mit den derzeitigen Geschäftsreiseaktivitäten. Drei von fünf Geschäftsreisende weltweit (61 %) geben an, dass ihre aktuelle Reisehäufigkeit nicht ihren Erwartungen entspricht.
„Die Studie zeigt, dass unter Geschäftsreisenden und Travel Managern weltweit ein gewisses Maß an Unzufriedenheit und Besorgnis vorherrscht“, so Götz Reinhardt, Managing Director MEE bei SAP Concur. „Wenn Unternehmen darauf nicht reagieren, wird sich fast ein Viertel der Geschäftsreisenden nach einer neuen Position umsehen. Das sind schlechte Nachrichten für Unternehmen, die bereits mit Fluktuation, Arbeitskräftemangel und Qualifikationsdefiziten zu kämpfen haben.“
Top-Ergebnisse der Global Business Travel Survey 2022
Was Unternehmen beachten können und müssen, um bei Talentsuche und Mitarbeiterbindung zu punkten, verdeutlichen weitere Ergebnisse der aktuellen SAP-Concur-Studie unter 3.850 Geschäftsreisenden aus 25 globalen Märkten und 700 Travel Managern aus sieben globalen Märkten.
- Geschäftsreisende wollen wieder reisen – aber nicht zu viel, und nicht zu wenig: Fast jeder vierte Geschäftsreisende (23 %), der nicht in seiner gewünschten Häufigkeit reist, gibt an, dass er sich nach einer neuen Stelle umsehen wird, wenn sich seine Reiseplanung nicht verbessert. Für Unmut könnte die veränderte Geschäftsreisestrategie einiger Unternehmen sorgen, nach der nur ein Teil der Geschäftsreisenden wieder seine Koffer packen darf. So geben etwa vier von fünf Geschäftsreisenden (82 %) an, dass ihr Unternehmen zwar zu dem Niveau vor der Pandemie zurückkehrt, allerdings mit dem Ansatz „mehr Reisen auf weniger Schultern“.
- Reisen ja, aber bitte mit zusätzlicher Vergütung: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen ihre Reisetätigkeit wieder hochfahren. Gleichzeitig sind Geschäftsreisende nicht bereit, eine neue Stelle anzunehmen, die mehr Reisen erfordert, ohne zusätzliche Vergütung oder andere Benefits zu erhalten: 92 % der Befragten geben an, dass sie für eine Stelle, die mehr Reisen beinhaltet, auch ein höheres Gehalt, weitere Mitarbeiterbenefits wie ein Mobilitätsbudget oder mehr Reiseflexibilität erwarten.
- Flexibilität ist das A und O auf Geschäftsreise: Die Reiseflexibilität ist für Geschäftsreisende nicht nur eine Annehmlichkeit: Neun von zehn Geschäftsreisende (91 %) halten flexible Reise- und Buchungsoptionen für unerlässlich, um ihre Gesundheit und Sicherheit auf Geschäftsreisen zu schützen. Sie sind in diesem Punkt wenig kompromissbereit.
- Geschäftsreisende ziehen Konsequenzen für ihre Gesundheit: Die Hälfte der Geschäftsreisenden (51 %) ist durchaus bereit, eine von ihrem Unternehmen avisierte Geschäftsreise abzulehnen, wenn sie aufgrund der COVID-19-Pandemie gesundheitliche Bedenken gegenüber der Reise hat. Auch würde ein Viertel der Geschäftsreisenden (26 %) zuhause bleiben, wenn sie sich durch das Reisen ausgebrannt fühlt und eine Pause braucht.
- Sicherheit steht für Business Traveler an erster Stelle: Der häufigste Grund, warum Mitarbeitende eine Geschäftsreise nicht antreten würden, sind Sicherheitsbedenken bei Reisen in bestimmte Teile der Welt (53 %).
- Keine Kompromisse beim Faktor Nachhaltigkeit: Auch wollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht auf Kosten der Umwelt reisen. Ein Viertel der Geschäftsreisenden (24 %) würde eine ihnen zugewiesene Reise absagen, wenn die Reiseoptionen nicht nachhaltig sind.
Der Ernst der Lage kommt bei den Geschäftsreiseverantwortlichen an: Alle befragten Travel Manager (100 %) gehen davon aus, dass ihre Rolle in den nächsten 12 Monaten anspruchsvoller sein wird als im letzten Jahr. Fast die Hälfte (49 %) gibt an, dass dabei auch Druck von der obersten Führungsebene kommt, den Stellenwert ihrer Rolle nachzuweisen. „Unternehmen sollten nicht nur hohe Anforderungen an das Travel Management stellen, sondern auch deren strategische Rolle stärken, um mit den Travel Managern nicht genau die Mitarbeitenden zu verlieren, die die Neuausrichtung der Geschäftsreiseprogramme in der Hand haben“, schlussfolgert Götz Reinhardt, Managing Director MEE bei SAP Concur.
Über die Studie
Die vorliegende SAP-Concur-Studie wurde von Wakefield Research, einem führenden unabhängigen Anbieter von quantitativer, qualitativer und hybrider Marktforschung, weltweit unter 3.850 Geschäftsreisenden (definiert als Personen, die in den letzten 24 Monaten mehr als drei Mal geschäftlich reisen) aus 25 Märkten (USA, Kanada, Brasilien, Mexiko, Lateinamerika und Karibik (Kolumbien, Chile, Peru und Argentinien), Großbritannien, Frankreich, Deutschland, ANZ-Region (Australien und Neuseeland), SEA-Region (Singapur und Malaysia), China, Hongkong, Taiwan, Japan, Indien, Korea, Italien, Spanien, Dubai, Benelux (Belgien, Niederlande und Luxemburg), Südafrika, Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland) und 700 Travel Managern (definiert als Personen, die Reiseprogramme für Unternehmen leiten oder verwalten) aus sieben Märkten (Frankreich, Deutschland, Hongkong, Mexiko, SEA-Region (Singapur und Malaysia), Großbritannien und USA) durchgeführt. Die unabhängige Online-Erhebung fand von April bis Mai 2022 statt.