Unternehmensausgaben kontrollieren
Nur eine Minderheit der Geschäftsreisenden spart für den Arbeitgeber
Deutsche gelten allgemein als sparsam und kostenbewusst. Aber trifft das auch zu, wenn die Firma zahlt? Gerade jetzt sind viele Unternehmen darauf angewiesen, Ausgaben kritisch zu hinterfragen. Tatsächlich spart aber nur jeder fünfte Geschäftsreisende bei Business-Trips und bucht stets die kostengünstigste Option. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative SAP-Concur-Studie[1]. Anhand der Ergebnisse können Geschäftsreisende demnach drei Typen[2] zugeordnet werden:
- Die Pragmatiker: Die Mehrheit der Geschäftsreisenden bezeichnet sich als kostenbewusst – wären da nicht Stress und Zeitdruck. 53 Prozent geben an, gerade diese Faktoren würden dem kostengünstigen Reisen und Buchen entgegenstehen. Geschäftsreisende mit mehr als 20 Business-Trips im Jahr sind besonders stark von dieser Situation betroffen: 71 Prozent lassen sich den gestressten Pragmatikern zuordnen. Mit 59 Prozent gehören zudem besonders ältere Geschäftsreisende ab 50 Jahren dieser Gruppe an.
- Die Großzügigen: Während die Pragmatiker zumindest gute Absichten haben, ist es den Großzügigen egal, welche Kosten für ihre Geschäftsreise anfallen. Für 27 Prozent der Geschäftsreisenden sind die Kosten ihres Business-Trips irrelevant. Das betrifft vor allem Berufseinsteiger zwischen 18 und 29 Jahren. In dieser Gruppe achten 41 Prozent nicht auf anfallende Reisekosten. Unter den Vielreisenden mit mehr als 20 Geschäftsreisen pro Jahr finden sich kaum noch Mitarbeiter dieses Typs, denen Reisekosten gänzlich unwichtig sind. Nur 9 Prozent dieser Gruppe lassen sich den Großzügigen zuordnen.
- Die Sparfüchse: Nur eine Minderheit von 20 Prozent reist kostenbewusst für den Arbeitgeber. Sie spart, wo sie kann und bucht stets die günstigste Option. Weibliche Geschäftsreisende achten dabei besonders auf ihre Ausgaben. Ein Viertel wählt den günstigsten Preis, während sich nur etwa 17 Prozent der Männer zu den Sparfüchsen zählen lassen.
Betrachtet man die Verteilung auf die drei Typen, zeichnet sich ein aus Finanzsicht bedenkliches Bild: 80 Prozent der Geschäftsreisenden sind entweder stress- und zeitbedingt nicht kostenbewusst oder der Kostenfaktor einer Geschäftsreise ist für sie unwichtig.
Kostenbewusstes Reisen wenig forciert
Dass nicht alle Mitarbeiter Kosten sparen, ist nicht weiter verwunderlich. Es stellt sich vielmehr die Frage, warum preisbewusstes Verhalten im Unternehmen nicht stärker vorgegeben wird. Lediglich 49 Prozent der Geschäftsreisenden geben an, dass ihr Unternehmen über Reiserichtlinien verfügt, die kostenbewusstes Verhalten fördern. Dazu zählen beispielsweise Kostenobergrenzen für Übernachtungen oder Vorgaben zu kostensparenden Transportmitteln. Diese werden aber nicht hinreichend kommuniziert: 18 Prozent der Befragten geben an, nicht zu wissen, ob das Unternehmen Kostengrenzen in der Reiserichtlinie vorgibt.
Einmal gehört, direkt vergessen? 33 Prozent der Geschäftsreisenden erhalten nur im Einarbeitungsprozess einen entsprechenden Hinweis zum kostenbewussten Verhalten auf Geschäftsreise. Weitere 19 Prozent bekommen keinerlei proaktive Informationen, die preisbewusstes Verhalten fördern. Weniger als ein Fünftel erhält Tipps und Tricks per E-Mail, App und SMS, um unterwegs gezielt Reisekosten einzusparen.
„Dass vielreisende Mitarbeiter die Kosten nicht immer im Blick haben, ist verständlich“, sagt Götz Reinhardt, Managing Director MEE für die SAP-Concur-Lösungen. „In den meisten Fällen scheitert eine kostenbewusste Buchung an Unwissenheit oder Zeitdruck. Wenn kostenbewusste Buchungsvorgaben standardisiert im System hinterlegt werden und Geschäftsreisende von intelligenten Tools auf preiswertere Reiseoptionen hingewiesen werden, können Unternehmen Kosten einsparen, ohne die eigenen Mitarbeiter mit komplexen Richtlinien zu belasten. Werden finanziell nachhaltig agierende Mitarbeiter darüber hinaus für ihre Umsicht belohnt, motiviert das auch andere Mitarbeiter, ihr Verhalten zu ändern.“
[1] Concur (Germany) GmbH befragte im August 2019 gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT AG in einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung 509 Geschäftsreisende aus Deutschland.
[2] Befragte Geschäftsreisende konnten unter drei Statements die Antwortoption auswählen, die am ehesten auf sie zutrifft (Single Choice).