Nachhaltigkeit bei Geschäftsreisen

Was Reisende zur CO2-Kompensation und -Steuer wissen müssen

SAP Concur |

CO2-Emissionen lassen sich auf Reisen kaum vermeiden. Wer sie verursacht, kann dennoch Verantwortung übernehmen. Die freiwillige Kompensation von Treibhausgasen ist ein gutes Mittel, um unumgängliche CO2-Emissionen auszugleichen. Gerade bei Flugreisen ist eine Kompensation ein sehr hilfreiches Instrument. Hier erfahren Sie mehr darüber.

Die Aussichten in Bezug auf die Folgen des Klimawandels sind alles andere als rosig – es besteht ein sofortiger Handlungsbedarf. So ist ein integrierter, ganzheitlicher Ansatz von Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen erforderlich, um die Klimakrise zu bekämpfen. Verantwortungsvolle Weltbürger und Reisende tun also gut daran, sich mit CO2-Kompensationen zu beschäftigen, ein beliebtes Instrument um den eigenen CO2-Fußabdruck kleiner zu halten.

CO2-Fußabdruck einer Geschäftsreise berechnen

Geschäftsreisen sind ein wesentlicher Verursacher von CO2-Emissionen in Unternehmen, wobei Mitarbeiter zunehmend nach nachhaltigeren Reiseoptionen suchen. Um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, müssen Unternehmen die Emissionen von Geschäftsreisen berücksichtigen und versuchen, diese zu reduzieren. Ein Tool von SAP-Concur und Thrust Carbon hilft dabei, die CO2-Emissionen von Geschäftsreisen zu berechnen und die Ergebnisse in globalen Geschäftsreiseberichten zusammenzufassen, um so die Geschäftsreiseprogramme zu optimieren. Es berücksichtigt alle Reiseformen, einschließlich Flüge, Hotels und Privatfahrzeuge und liefert umfassende Daten zur Entscheidungsfindung. Seit März 2022 ist die Anwendung im SAP-Concur-App-Center verfügbar und kann weltweit von Kunden zur Optimierung ihrer Geschäftsreiseprogramme genutzt werden.

Was sind CO2-Kompensationen?

Kompensationsgeschäfte sind Käufe, die zum Ausgleich von CO2-Emissionen getätigt werden. Oft handelt es sich dabei um eine Investition in ein Projekt oder eine Maßnahme. So können Sie beispielsweise die Emissionen, die beim Fliegen entstehen, durch Investitionen in ein Projekt ausgleichen, das neue Bäume pflanzt. Flugreisende haben dafür viele Möglichkeiten. Oft gelingt eine Kompensation mithilfe der Fluggesellschaften.

Kompensation für Reisende – einfacher als gedacht

Air Canada, Air New Zealand, American Airlines, British Airways, Delta, JetBlue, Qantas, United und Virgin Australia bieten zum Beispiel direkt Kompensationsprogramme an.

Darüber hinaus gibt es zertifizierte Kompensationsprogramme wie Gold Standard, Green-e und Climate Action Reserve. Dort können Sie mehr über die Initiativen erfahren, die jedes Programm unterstützt, und dann entscheiden, für welche Kompensationsprojekte Sie spenden möchten. Einige Fluggesellschaften (z. B. Emirates) gleichen die durch ihre Flüge verursachten CO2-Emissionen auch von selbst aus. Die Wahl für solche Anbieter kann also in dieser Hinsicht eine finanzielle Ersparnis bedeuten. In welcher Höhe Kompensationen nötig sind, lässt sich übrigens ganz leicht mit hilfreichen Tools herausfinden. Der SAP-Concur-Partner Thrust Carbon berechnet etwa nach einer Verknüpfung mit Concur Travel oder Concur Expense ganz automatisch den Fußabdruck der geplanten Geschäftsreise.

Kritik am Kauf von Zertifikaten

An dieser Stelle müssen wir darauf hinweisen, dass der Kauf von Zertifikaten auch eine Schattenseite haben kann. Sicher, Spenden an zertifizierte Programme zum Ausgleich von CO2-Emissionen sind eine sinnvolle Möglichkeit, die Umweltbelastung auszubalancieren.

Kritiker von Programmen zur Kompensation von Treibhausgas-Emissionen sagen jedoch, dass die Kompensation den Einzelnen in die Pflicht nimmt und ihm das Problem allein aufbürdet. Damit könnte das Bemühen um wirksamere Lösungen vernachlässigt werden. Etwa die, dass Regierungen die Emissionen besser regulieren oder Unternehmen ihre Geschäftsreisen grüner gestalten.

Wir denken, dass beides wichtig ist – jeder Einzelne kann seinen Beitrag leisten, genauso, wie es Institutionen tun müssen. Kompensation muss natürlich nicht der erste oder der einzige Schritt sein. In einem Interview mit National Geographic riet Kelley Kizzier, eine Expertin für Kohlenstoffmärkte beim Environmental Defense Fund: "Verbraucher und Unternehmen sollten zuerst versuchen, ihre Emissionen zu reduzieren, bevor sie sich um Kompensation für die Reduktionen bemühen, die kurzfristig nicht möglich oder nicht kosteneffektiv sind."

Das bedeutet: Kompensationen sind gut, Vermeidung ist besser.

Reduktion Emissionen auf Geschäftsreisen

Nach einer Rückkehr zur Normalität nach der Pandemie und einem Wiederanstieg der Geschäftsreisen, muss das Thema Nachhaltigkeit eine Priorität für Unternehmen sein, um den Anstieg der CO2-Emissionen zu adressieren. Dies kann durch den verstärkten Einsatz von Technologie zur Verringerung der Notwendigkeit von Präsenztreffen, die Förderung nachhaltiger Reiseoptionen, die Umsetzung hybrider Veranstaltungen, die Auswahl nachhaltiger Übernachtungsmöglichkeiten und das Messen und Melden von Emissionen erfolgen. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, die Umweltauswirkungen von Geschäftsreisen zu reduzieren und gleichzeitig Geschäftsziele zu erreichen.

CO2-Steuer auf Flüge: Auswirkungen auf Geschäftsreisen und Reisekosten

Seit dem 1. Januar 2021 erhebt Deutschland eine CO2-Abgabe auf Flüge, die als Teil des Klimapakets der Bundesregierung eingeführt wurde. Diese Abgabe erfolgte zunächst durch eine Erhöhung der Luftverkehrssteuer: Für innerdeutsche und innereuropäische Flüge stieg die Steuer von 7,50 Euro auf 13,03 Euro, für Mittelstreckenflüge (bis 6.000 Kilometer) von 23,43 Euro auf 33,01 Euro und für Langstreckenflüge (über 6.000 Kilometer) von 42,18 Euro auf 59,43 Euro.

Seit Mai 2024 wurden die Steuersätze erneut angepasst, um die Klimaziele weiter zu unterstützen: Für innerdeutsche und innereuropäische Flüge stieg die Steuer auf 15,00 Euro, für Mittelstreckenflüge auf 36,00 Euro und für Langstreckenflüge auf 65,00 Euro. Diese erneute Erhöhung hat zu weiteren Anstiegen der Ticketpreise geführt, da Fluggesellschaften die zusätzlichen Kosten an die Kunden weitergeben. Dies könnte mehr Reisende dazu bewegen, auf alternative Transportmittel wie die Bahn umzusteigen, besonders auf Kurzstreckenflügen. Fluggesellschaften mussten ihre Preisstrategien anpassen, wobei insbesondere Billigfluglinien unter Druck geraten könnten. Langfristig fördert die CO2-Steuer umweltfreundlicheres Verhalten und die Entwicklung nachhaltigerer Technologien im Luftverkehr.

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