Nachhaltigkeit bei Geschäftsreisen

Wie nachhaltig ist Digitalisierung?

Götz Reinhardt |

Digitalisierung und Nachhaltigkeit – zwei unweigerlich miteinander verbundene Themen unserer Zeit. Interessanterweise werden die Zusammenhänge auf gänzlich verschiedene Weisen betrachtet. Wer sich mit dem Thema beschäftigt, stellt fest, dass zwei Perspektiven immer wieder thematisiert werden: Die Digitalisierung wird auf der einen Seite als Nachhaltigkeitsförderer gefeiert und auf der anderen Seite mit Blick auf ihre eigene CO2-Bilanz hinterfragt.

Digitale Lösungen als Nachhaltigkeitsförderer

Die COVID-19-Pandemie hat diesen Aspekt zuletzt deutlich veranschaulicht: Dank Videokonferenzen und Co. können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Homeoffice arbeiten und sparen damit CO2-Emissionen, die auf dem Weg zur Arbeit oder auf Geschäftsreise üblicherweise anfallen. Bis zu 9 Millionen Tonnen CO2 wurden so am Tag im ersten Pandemiejahr im Land- und Flugverkehr eingespart. Doch es hat sich deutlich gezeigt, das Dienstreisen für viele Branchen wichtiger Bestandteil des Geschäfts sind.

Digitale Lösungen wie TripIt zeigen den Geschäftsreisenden Ihre CO2-Emissionen direkt in der App an. Dadurch bekommt der Reisende zunächst ein erstes Gefühl über die persönlich CO2-Bilanz der Geschäftsreise und kann ein Mindset entwickeln, Maßnahmen zu ergreifen und die zunächst negative CO2-Bilanz auszugleichen. Genau für diesen Zweck liefert die TripIt-App Unterstützung und praktische Tipps, wie zum Beispiel die Möglichkeit die Unterstützung von Klimaschutzprojekten auf der ganzen Welt. Reisende können somit eigenständig entscheiden, ob und welche Weise Sie Ihren persönlichen Beitrag zum Thema nachhaltige Geschäftsreisen Sie leisten möchten. 

Diese Datentransparenz wirkt nicht nur im Geschäftsreisemanagement nachhaltigkeitsfördernd, sondern für sämtliche Funktionen im Unternehmen. Mit der Verknüpfung von Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden die Umweltkosten des unternehmerischen Handelns messbar. Nachhaltigkeitspotenziale werden aufgedeckt und Kosten – etwa für Transport, Material oder Energie – gespart. Das gesamte Unternehmen stellt sich so nicht nur nachhaltiger, sondern auch wettbewerbsfähiger auf. Kurzum: Nachhaltigkeitsengagement kann mehr sein als das Feigenblatt der CSR-Bemühungen um ein gutes Image, zu dem es offenbar 46 % der deutschen Vorstände heute noch machen. Nachhaltigkeit ist ein echter Wertschöpfungsfaktor, der dank der Datentransparenz aktiv gesteuert werden kann.

Nachhaltigkeitsförderung digitaler Infrastrukturen

Nachhaltigkeitsengagement betrifft auch die digitalen Lösungen selbst. Zum einen in der Produktion der Hardware – etwa bei der Wahl nachhaltiger Rohstoffe– zum anderen bei der Anwendung. Wussten Sie etwa, dass 2018 33 Millionen Tonnen CO2 allein durch die Internetnutzung verursacht wurden? Auch wenn beispielsweise die E-Mail im ersten Moment nachhaltiger scheint als ein Brief – die schiere Masse der gesendeten, gelesenen und auf Servern gespeicherten E-Mails kostet eine Menge Strom. Das bedeutet im Umkehrschluss: Die Anwenderinnen und Anwender selbst können durch ihr Verhalten Ressourcen sparen. Digitale Lösungen müssen folglich effizient gedacht und gemacht werden, um ein nachhaltiges, ressourcenschonendes Verhalten zu fördern.

Aus der Praxis: Ein Beispiel für nachhaltiges Geschäftsreisemanagement

Die Management- und Technologieberatung Sopra Steria hat jüngst gezeigt, dass die nachhaltigste Lösung für ihr Geschäftsreisemanagement auch effizient und praktisch sein kann. Dafür setzt Sopra Steria auf die SAP-Concur-Lösungen:

  • Mit Concur Expense werden alle Belege von reisenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schon unterwegs digital eingelesen und der Abrechnung hinzugefügt.
  • Dank TripLink können Unternehmen auf Reisedaten sämtlicher Anbieter zugreifen und diese steuern.
  • Mit TripIt bekommen Reisende von Gate-Änderungen bis zur Zugverspätung laufend Updates zu ihrem Reiseplan auf ihr Smartphone.

Kurzum: Indem alle Informationen in einen digitalen Prozess integriert sind, spart sich Sopra Steria E-Mails und Papierbelege – etwa für Updates unterwegs oder Spesenabrechnungen. Mit wenigen Klicks haben alle Beteiligten sofort Zugriff auf die Daten. Das reduziert den digitalen Datenverkehr und Papierverbrauch deutlich. Zusätzlich zeigen Reportings, wo noch Optimierungsbedarf ist – etwa bei der Wahl der Verkehrsmittel. Zur Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Digitale Nachhaltigkeit setzt Sopra Steria außerdem auf regelmäßige Trainings.

Indem das Beratungsunternehmen Nachhaltigkeit konsequent zum Kern seiner Prozesse gemacht hat, arbeitet es unter anderem im Bereich der Geschäftsreise klimaneutral. Und dennoch ist Nachhaltigkeit hier weder teuer, noch bedeutet sie Verzicht. Vielmehr wird die Attraktivität für Arbeitnehmer und Kunden sogar gesteigert. Im Fall von Sopra Steria bedeutet das, dass Kunden aktiv nach Unterstützung für Nachhaltigkeitskonzepte fragen. Ein starkes Vorbild also für die Wertschöpfung durch ein strategisches Nachhaltigkeitsengagement.

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