Geschäftskontinuität
20 Vorhersagen für 2020: Technologischer Fortschritt
Die technologiegetriebene Geschäftswelt von heute wird von Kundenerwartungen, gesellschaftlichen Veränderungen und Branchenverwerfungen geprägt. Deshalb beschäftigen sich die Führungskräfte von SAP Concur und unserer Muttergesellschaft SAP intensiv mit den Trends, die sich auf unsere Kunden, Partner und die globale Gemeinschaft auswirken könnten.
Es gibt zwar keine magische Kristallkugel, die die Zukunft vorhersagt, aber wenn wir uns frühzeitig mit der Zukunft beschäftigen, können wir Lösungen angehen, noch bevor dringender Bedarf besteht.
In der Blogserie teilt unser globales Team aus Technologie-, Kundenbindungs- und Business-Experten ihre Prognosen für das kommende Jahr. Mit 20 Prognosen für das Jahr 2020 ist es unsere bisher umfassendste Liste und sie deckt Trends aus den Bereichen Wirtschaft, Technologie, Reisen, Umwelt, Vielfalt, Corporate Social Responsibility, Bildung und öffentlicher Sektor ab.
In Teil 2 der Trendserie gehen unsere Executives Michael Kötting (Chief Product Strategy Officer), Michael Weingartner (CTO), AG Lambert (SVP, Ausgaben, Daten und Analytik) und Deepak Seeth (VP Produktstrategie) auf Veränderungen ein, die technologische Neuerungen mit sich bringen werden. Am Ende eines jeden Beitrags verlinken wir auf die bisher erschienen Beiträge der Blogserie.
Anwender, die Zeit sparen wollen, werden die Nachfrage nach KI in die Höhe treiben
Im Jahr 2020 werden sich durch künstliche Intelligenz (KI) bedingte Veränderungen am Arbeitsplatz zu einem spürbaren Trend entwickeln. Während die gesellschaftlichen Spannungen um KI anhalten werden, wird die wachsende Offenheit der Arbeitnehmer für die Automatisierung schrittweise Veränderungen vorantreiben, die letztendlich alle betreffen werden. Zum Beispiel fühlen sich Millennials, die heute die Mehrheit der Mitarbeiter repräsentieren, instinktiv mit KI wohl. Als Verbraucher sind sie eher bereit, dem von einer KI angebotenen Kundenservice und automatisierten Produktempfehlungen zu folgen.
Millennials und andere Generationen werden ihre Verbraucherpräferenzen für KI zunehmend zum Tragen bringen und erwarten, dass Routineaufgaben automatisiert werden können. Wir sehen das schon heute, denn immer mehr Mitarbeiter nutzen KI, um E-Mails zu sortieren und weiterzuleiten, Dokumente zu korrigieren, Meetings zu planen und individuelle Workflows zu erstellen. Dieser Trend wird viele Vorteile haben, darunter höhere Produktivität und gesteigerte wirtschaftliche Aktivität.
Arbeitgeber sollten den Wandel begleiten, indem sie Mitarbeiter unterstützen, die die Automatisierung nutzen wollen, um produktiver zu sein, aber auch anderen helfen, die Vorteile zu verstehen, und diejenigen unterstützen, die Hilfe benötigen, um sich mit KI vertraut zu machen.
– Michael Kötting, Chief Product Strategy Officer, SAP Concur
Künstliche Intelligenz und emotionale Intelligenz wachsen zusammen
Kunden sind Menschen, von denen viele ähnliche Bedürfnisse haben: sie möchten sich gewertschätzt fühlen und erwarten, dass man ihnen zuhört und sie respektiert. Infolgedessen wird die "empathische KI" zunehmend in der Werbung, im Kundenservice und zur Messung der Interaktion eines Kunden im Verkaufsprozess eingesetzt. Konsumieren sie Inhalte zum Beispiel aufmerksam fokussiert oder nur passiv scrollend? Verbraucher profitieren bereits von diesem Trend, sei es durch Musik-Streaming-Dienste, die Künstler, Songs oder Wiedergabelisten basierend auf der Hörhistorie der Verbraucher vorschlagen, oder durch digitale Anbieter, die auf Grundlage Ihrer bisherigen Einkäufe interessante Artikel vorschlagen.
Im Jahr 2020 wird sich dieser Trend beschleunigen, da mehr Technologieunternehmen ihrer KI Empathie verleihen. Sie können sich darauf einstellen, dass diese Technologie auch im Unternehmensbereich häufiger vorkommt. Unternehmen, die empathische KI einsetzen, um die Vorteile fortschrittlicher Technologien zu nutzen, werden mehr Vertrauen schaffen, bessere Anwendererfahrungen ermöglichen und eine höhere Produktivität erzielen.
– Michael Weingartner, CTO, SAP Concur
Machine Learning entwickelt sich zu einer Routinefunktion
Firmen, Technologieunternehmen und Anwender waren fasziniert von der Neuheit und dem Potenzial maschinellen Lernens (ML). Im Jahr 2020 wird die Technologie zunehmend in Dienstleistungen integriert, insbesondere in alltägliche Workflows und Formulare. In gewisser Weise wird ML trotz seines großen Einflusses nahezu unsichtbar. Technologie-basierte Services werden die Bedürfnisse der Anwender zunehmend vorwegnehmen, unabhängig davon, ob es sich um Spesenabrechnungen, Terminplanung oder andere Prozesse handelt. Perspektivisch könnte ML solche Aufgaben vollständig oder zumindest in Teilen erledigen, mit größerer Genauigkeit und höherer Geschwindigkeit als ein menschlicher Anwender.
SAP Concur arbeitet bereits an Fortschritten in diesen Bereichen. So könnten Geschäftsreisenden in Zukunft bevorzugte Reiserouten vorgeschlagen werden – basierend auf früheren Reisen und automatisch mit den bevorzugten Lieferantenkonditionen des Unternehmens kombiniert. ExpenseIt wird zudem – wieder basierend der gewählten Route des Reisenden – vorhersagen, wo Ausgaben getätigt wurden und so den Prozess der Reisekostenabrechnung weiter beschleunigen. All dies und noch viel mehr wird möglich sein, wenn ML in den Hintergrund tritt, Elemente Ihres Berufslebens durchdenkt und es Ihnen ermöglicht, sich mehr auf kreative und produktive Aufgaben zu fokussieren. ML ist ein Trend, der im Jahr 2020 und darüber hinaus Vorteile bringen wird.
– AG Lambert, SAP Concur SVP, Ausgaben, Daten und Analytik
"Super Apps" werden sich in Südostasien rasant verbreiten
Im Jahr 2020 wird der "Super-App"-Trend, der den mobilen Handel und die Kommunikation in China dominiert, auch bei den Verbrauchern in Südostasien eine kritische Masse erreichen. Getreu ihrem Namen bündelt eine Super-App verschiedene Dienste und Funktionen innerhalb eines einzigen nahtlosen Nutzererlebnisses. Super Apps kommen oft als reine Messaging- oder Zahlungsanwendung auf den Markt, fusionieren und wachsen dann aber, um Ride-Hailing, Speisemöglichkeiten, Social Media, Health-Tracking, Spiele, allgemeine Geschäftsanwendungen und mehr zu umfassen.
Wo Super Apps vermehrt zum Einsatz kommen, werden sie zur primären Schnittstelle mit dem Internet auf dem mobilen Endgerät ihrer Nutzer. Das chinesische WeChat ist mit über einer Milliarde aktiven Nutzern pro Monat die bekannteste Super App. Zusätzlich zu den üblichen Zahlungs- und Chat-Funktionen, für die Super-Apps bekannt sind, können Anwender Darlehen beantragen, Wohnungen mieten, ein Visum oder eine Auszeit beantragen und laut Magazin Quartz sogar "Flaschen ins Meer driften lassen", um Unbekannten nach dem Zufallsprinzip Nachrichten zu schicken.
Der Trend der Super-Apps geht weit über China hinaus, da Zahlungs- und Messaging-Anwendungen weiter zusammenwachsen und eine Vielzahl weiterer Funktionen für den südostasiatischen Markt hinzufügen. Singapores Grab bietet in mehr als acht Ländern Transport, Speisemöglichkeiten, Zahlung, Kinokarten und mehr. Gojek, ursprünglich als Call Center für Ride Hailing in Indonesien gegründet, bietet mehr als 20 Dienstleistungen in vier Ländern an. Line, eine Messaging-App aus Japan, bietet Coupons, Nachrichten, Videos und Zahlungen über Line Pay an. Die südkoreanische Super-App Kakaotalk wuchs um rund 10 Millionen aktive Nutzer pro Monat auf rund 44 Millionen, allein im letzten Jahr. In Asien wird es einfacher werden, Super-Apps zu nutzen, als alternativ Kreditkarten zu beantragen und zu einzusetzen. Das bedeutet, dass jeder Anbieter, der nahtlose Erlebnisse für mobile Kunden schaffen möchte – und insbesondere Anbieter von Transport, Gastronomie und Reisen – diesen Trend genau im Auge behalten sollte.
– Deepak Seeth, SAP Concur VP Product Strategy, Asia Pacific
20 Vorhersagen für 2020 von SAP Concur
Hier finden Sie die übrigen Teile unserer Serie "20 Vorhersagen für 2020" beziehungsweise Hinweise auf deren Veröffentlichungsdaten:
- Teil 1: Globale ökonomische Trends
- Teil 3: Geschäftliche Imperative
- Teil 4: Veränderungen im Geschäftsreisebereich
- Teil 5: Nachhaltigkeit
- Teil 6: Vielfalt und soziale Verantwortung
- Teil 7: Veränderungen im öffentlichen Sektor und in der Bildungslandschaft